Die Ultraschallorgandiagnostik beim ungeborenen Kind

Glücklicherweise sind angeborene Fehlbildungen bei Kindern relativ selten. Die Häufigkeit schwankt zwischen 1 und 5 % aller Neugeborenen.

Bei bestimmten Risikofaktoren jedoch kann die Fehlbildungsrate deutlich höher sein, weshalb dann eine genaue Organdiagnostik vom betreuenden Frauenarzt verordnet wird.

Aber auch manche werdende Mutter ohne ein erhöhtes Risiko wünscht sich eine spezielle Ultraschalluntersuchung ihres Kindes. Diese Untersuchung findet am besten zwischen der 18. und 22. Schwangerschaftswoche statt. Sie erfordert eine spezielle Ausbildung und Erfahrung des Untersuchers, ein besonders gutes Ultraschallgerät und auch deutlich mehr Untersuchungszeit als eine normale Ultraschalluntersuchung der Vorsorge.

Abhängig von der Lage des Kindes und den Untersuchungsbedingungen sind mehr oder weniger Details zu erkennen. Besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklung des Nervensystems, des Herzen, der äußeren Körperkontur, der Extremitäten und des Harntrakts gelegt. Dennoch hat auch diese vorgeburtliche Untersuchung ihre Grenzen, da nicht alle Auffälligkeiten und Fehlbildungen erkannt werden können. Insbesondere Erkrankungen, die nicht mit einer Veränderung der Körpergestalt einhergehen, können natürlich nicht bildlich erfasst werden wie z. B. eine geistige Behinderung oder manche Stoffwechselerkrankungen.

Auch kleinere strukturelle Auffälligkeiten, wie sie z. B. bei manchen Herzfehlern anzutreffen sind, können vor der Geburt des Kindes nicht dargestellt werden.

Erkrankungen des Erbgutes (Chromosomenstörungen) lassen sich in 3 Gruppen einteilen.

Bei ganz schweren Fehlern sind die betroffenen Kinder meistens nicht überlebensfähig und fallen fast immer durch körperliche Zeichen auf, die im Ultraschallbild darstellbar sind.

Die leichten Vererbungsfehler fallen meist gar nicht gleich nach der Geburt auf und haben oft keine Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung.

Die Gruppe der mittelschweren Chromosomenstörungen, zu denen z. B. das Down-Syndrom gehört, sind etwa bei 2/3 aller betroffener Kinder an körperlichen Auffälligkeiten zu erkennen.

Das bedeutet, dass mit einer unauffälligen Ultraschalluntersuchung das mütterliche Altersrisiko für ein kindliches Down-Syndrom auf etwa ein Drittel reduziert werden kann.

Sollte diese Erkrankung jedoch definitiv ausgeschlossen werden, müsste eine Fruchtwasseruntersuchung durchgeführt werden.